Am 19.03.2004 startete ich zu einer
10wöchigen Biketour nach Ägypten.
Hier
erste Eindrücke und Infos
Es ist geschafft. Ich bin am Ziel meiner
Träume. Ich kann mit den Millionen um mich schmeißen wie nix. Leider bin ich in
der Türkei und für eine Million bekommt man nicht einmal einen Liter Sprit.
Aber von Anfang an. Ab
Düsseldorf mit dem Autoreisezug nach Bozen zu fahren war eine gute Idee. Am
Samstagmorgen ab Bozen geht es auch nur bis Ancona. Ich will auf dem
schnellsten Weg in die Sonne. Von Ancona bin ich nach Patras mit der Fähre. Die
nach Igoumenitsa war schon weg und diese lag gerade da rum. Dass ich im letzten
Moment eingeschifft bin hatte den Vorteil dass ich
eine 4er Kabine fuer mich Alleine hatte. Am Sonntag Nachmittag in Patras angekommen bin ich noch bis
zum Kanal von Korinth gefahren. Dort habe ich mich das erste Mal über die
griechischen Hotelpreise erschrocken. Unter 50 Euro nichts zu bekommen. Dafür
ist Benzin billig. 85 Cent/Liter. Über Saloniki ab in die Türkei. Hier ist es
umgekehrt. Essen und Schlafen billig, Sprit teuer. 1.20 Euro/Liter. Aber das
gleicht sich aus mit Hotels unter 10 Euro. In Antalya wollte ich einen Ruhetag
machen, aber es ist einfach zu touristisch.
Während
Deutschland noch über die vereinfachte Lösung von Tollcollect
streitet
hier
die türkische Lösung des
Problems
Man sagt " Ab Salzburg
fängt der Balkan an ". Der Orient beginnt ab Alanya. Mit Ausnahme der
Enklave Anamur endet hier der Massentourismus. Keine aufdringlichen Helfer,
Teppichverkäufer und Schuhputzer mehr sondern die
Echte Türkei. Die Menschen sind freundlich aber zurückhaltend. Die Kinder sind
neugierig wie überall aber Sie betteln nicht. Ein sehr angenehmes Fahren. Nach
4 Tagen durch die Türkei nun die Grenze nach Syrien. Ausgerechnet hier falle
ich wieder auf einen Schlepper rein. Ausfahrt Türkei verlangt er meinen Pass
und das Triptik. Ich halte Ihn fuer eine Offiziellen
und nachher erlangt er fuer den Stempel 10 Euro. Dies
ist keine Gebühr denn er gibt sich auch mit 5 zufrieden. An der Syrischen Seite das krasse Gegenteil. Ein Zöllner nimmt mich
in seine Obhut und geht mit mir zu den insgesamt 7 Stationen der Grenze. An
Kosten zahle ich
20
USD KFZ
Versicherung fuer 4 Wochen
10
USD
Straßenbenutzungsgebühr
14 USD Grenzgebühr
Diese Summen sind aber
offizielle Kosten. Der freundlich Grenzer verlangt
nichts fuer sich und bringt mich mit Allem Drum und
Dran in einer halben Stunde über die Grenze. Ich bin von Syrien das Erste Mal
begeistert. Außerdem gibt er mir verschiedene Adressen von Travellerhotels
in Aleppo. Durch Zufall finde ich sogar die Strasse
die er mir genannt hat. Wenn Du je nach Aleppo kommst fahre immer Richtung
Citycenter und am Nationalmuseum sind die billigen Hotels. Ich bin hier fuer 8 USD pro Nacht in einem kleinen aber sauberen Hotel ( Spring Flower Hotel ). In der Klasse unter 10 USD findest
Du hier jede Menge Unterkünfte. Am 2. Abend sehe ich auf BBC
dass Israel die Ermordung des Hamasführers befohlen hat. Ich hoffe sehr dieses
hat keine Einfluss auf das Verhalten der Menschen mir
gegenüber. Bisher habe ich in Syrien noch nichts davon bemerkt.
Auch weiterhin ist nichts
Negatives zu spüren. Trotzdem meide ich erstmal die Palästinensergebiete und
fahre Richtung Osten gen Irakische Grenze. In Palmyra
bleibe ich 2 Tage. Die Ruinenstadt gibt nicht viel her, aber es ist eine schöne
Strecke durch die Wüste. Ich treffe Ralf, einen deutschen Biker
der seit 8 Monaten unterwegs ist. Er sagt mir das ich fuer
Jordanien mit dem Motorrad nur ein Visum fuer 3 Tage
bekommen werde. Er selbst hat nach 2 Stunde und ca. 2 Liter Tee ausnahmsweise 7
Tage bekommen. Ich will aber 2 Wochen in Jordanien bleiben. Also starte ich mit
gemischten Gefühlen Richtung Jordanien. Damaskus hebe ich fuer
die Rücktour auf. Die Grenze macht wieder keine Probleme. Eine Stunde und 40
Dollar fuer Versicherung und Roadtax.
Da ich mein 3-Monatsvisum schon in Deutschland beschafft habe und keiner Fragen
stellt bekomme ich meine Stempel und habe jetzt auch mit Motorrad Aufenthalt
von max. 3 Monaten. Es war doch gut das Visum schon zu haben. Amman ist meine
erste orientalische Großstadt seit 4 Jahren. Es fällt erst ein wenig schwer
mich wieder daran zu gewöhnen. Die Strassen sind
zweispurig und werden auf 4 Spuren genutzt. Die ganz Rechte ist den Mattatas vorbehalten. Diese meist 9sitzen Kleinbus ersetzen
den Stadtbus. Auf Handzeichen vom Straßenrand steigen Sie voll in die Eisen und
es ist ungünstig dort hinter zu sein. Die 2. Spur ist fuer
sehr langsame LKW, Busse Radfahrer und Sonstiges. Die linken Beiden fuer den fließenden Verkehr. Nur Taxis fahren überall. Das
Problem fuer mich ist, dass ich mich fuer fließenden Verkehr halte, aber die Anderen
halten mich fuer Sonstiges. So habe ich nach der
Durchfahrt Amman mehrere neue Schrammen an meinem linken Koffer. Ich habe nicht
einmal bemerkt wann ich jemanden zu nahe gekommen bin.
Das wird hier aber nicht so eng gesehen. Fuer einen
kleinen Kontakt hält niemand extra an.
Richtung
Bagdad rechts ab
Auf der " Kingsroad " von Amman nach Petra
verschätze ich mich doch schwer. Die Strecken von 350 Km dauert knapp 7
Stunden. Fast auf der ganzen Strecke geht Kurve an Kurve durch die Berge immer
zwischen 400 und 1200 Metern Höhe. Eine absolut gigantische Strecke. Ich
erreiche Petra nach Sonnenuntergang und es wird sofort kalt
wenn die Sonne weg ist.
Die Kingsroad zwischen Amman und Petra
Die Nabatäerstadt
Petra ist eine Siedlung von ca. 300 v C. Sie ist in dem Wadi des
Musa in die bis zu 80m hohen senkrechten Felsen geschlagen worden. Das
höchste " Gebäude " vom Boden bis in 44 m Höhe aus
dem nackten Fels gehauen. Eine imposante Leistung zu der Zeit. Alles hat
nicht genutzt. Die Römer haben Sie doch gefunden und letztendlich auch besiegt.
Imposant sind auch die Preisvorstellungen. Obwohl in den letzten Jahren der
Eintritt schon halbiert wurde kostet es immer noch 13 Euro um überhaupt
Reinzukommen. Die Ersten ca. 1.5 Km kannst Du mit einer Kutsche fahren. Diese
kostet 24 Euro. Wenn die Kutsche nicht weiterfährt kannst Du per Pferd, Esel
oder Kamel die nächsten 1.5 Km reiten. Diesmal nur 9 Euro. Fuer
die letzten 2 Km auf einen Berg zum Kloster will
man gar nur 5 Euro staatlich festgesetzter Preis von dem man in der Nebensaison
max. 1/4 runterhandeln kann. Ich bin die Strecke zu Fuß gegangen, habe mir das
Kloster erspart und war nach 5 Stunden Fußmarsch erschlagen. Zum Glück ist in
meinem Hotelzimmer eine echte Badewanne und Alles ist wieder gut. Trotz der
Strapazen ist Petra etwas was Du gesehen haben solltest. Also 2 Liter Wasser,
etwas zu Essen ( Restaurantbuffet ist am Ende möglich fuer 13 Euro , Ein Bier fuer 4
Euro 0.2 gibt es dort auch ) und feste Schuhe einpacken und ansehen.
Diese
Schlucht ist der Eingang nach Petra. Senkrecht bis zu 80 m
hoch.
Auf dem Weg nach Aqaba lasse ich das Wadi Rum erstmal liegen. Ich nehme es
mir fuer die Rücktour vor. Auch von Aqaba währe es ein guter
Tagesausflug. Aber mit meiner Straßenbereifung hat es wohl wenig Sinn. Tiefer
Weichsand ist nur fuer Echte Crossreifen
zu empfehlen.
Wüste im Süden Jordaniens, Nähe Wadi Rum.
Aber in den 5 Tagen in Aqaba verschwende ich keinen Gedanken daran. Aqaba ist völlig anders als erwartet. Nach Elat ( Israel ) sind es weniger
als 3 Km. Auch nach Saudi Arabien nur 19 Km. Bevor du
nach Aqaba kommst ist erst einmal eine große Straßensperre.
Ich dachte erst an Straßengebühr o.ä.. Aber Nein, es
ist der Zoll. Aqaba ist Freihandelszone und der Zoll
steht einfach auf der einzigen Strasse die Rein und
Raus führt. So sind die Häfen davon befreit die Verladung und Umladung zu
kontrollieren. Verzollt wird nur, was Aqaba verlässt.
Die Stadt selbst ist völlig unorientalisch. In der
ganzen City ist Hupverbot, LKW werden weit Außenrum
zum Hafen geleitet und sind in der Innenstadt absolut verboten. Es werden
Verkehrsregeln beachtet und sogar an Fußgängerüberwegen wird angehalten.
Interessanterweise sind in der Stadt Hinweisschilder nach überall, selbst
Amman, 450 Km entfernt ist ausgeschildert. Aber zum 3 Km entfernten
Grenzübergang nach Isreal gibt es absolut keinen
Hinweis. Dieser Übergang wurde vor einigen Jahren im Zuge der damaligen
Entspannung als einfacher Weg nach Ägypthen
eingerichtet. Lt. Reiseführer kommst du auch problemlos drüber und nach 10 Km
bist Du in Taba / Ägypthen. Mein Problem ist die
Rückfahrt. Isreal stempelt auf Wunsch deinen Pass
nicht ab. Aber wenn die Syrier auf der Rücktour eine Einreise am Übergang Taba
sehen ist mir automatisch der Rückweg versperrt da die Syrier auch mit
bestehendem Visum niemanden ins Land lassen der in Israel war. Also bleibt nur
der umständliche Weg mit der Fähre nach Nuweba.
Die
Fähre nach Ägypthen
Die Badestrände sind Richtung
Saudis außerhalb der Stadt. Sehr teuer ( 6 Euro
Eintritt) aber sehr sauber und perfekt zum Schnorcheln und Tauchen. Hier kann
man es auch länger aushalten. Aber mich drängt es weiter.
Am 8. 4. will ich weiter nach
Ägypthen. Vorsichtshalber bitte ich den Portier um
einen Anruf am Hafen ob die Fähre pünktlich sein wird. Gut so. Anstatt will im
Fahrplan um 14.00 wird sie wohl Heute gegen 17.00 ablegen. Ich bin also um
15.00 am Hafen und kaufe mein Ticket. Nun ist von 19.00 Uhr die Rede. Was
soll's. Ich habe also viel Zeit fuer die
Formalitäten. Die Zöllner wissen dass allerdings auch
und keiner ist da. Nur die Polizei kann ich finden. Die wollen aber den Stempel
sehen, dass ich Ausgangssteuer bezahlt habe. Da es mittlerweile 19.00 Uhr ist
dränge ich bei jedem der eine Uniform anhat. Letztlich bringt mich einer zum
Chef des Zolles und der schickt mich wieder dorthin wo ich angefangen habe.
Erst als die Fähre ausgeladen wird ist der Zoll zu sehen. Dafür geht es jetzt
schnell. Als Sie merke dass ich nicht angekommen bin
sondern weg will habe ich in wenigen Minuten meine Stempel. Es ist 20.30. Mit
meinen Papieren will ich Richtung Fähre. Dagegen hat aber der Mann an der
Schranke etwas. Um 22.00 macht er sein Tor auf und 25 LKW ,
3 Busse und ich brausen los. Ich bin zwar als erster am Schiff
, muss aber dann doch die Trucks vorlassen. Im Schiff bin ich um 23.00
Uhr ( Planmäßige Abfahrt war 14.00 Uhr !!! ). Sofort
gehe ich aufs Oberdeck nach vorne. Tatsächlich ist da noch eine Bank unter dem
Rettungsboot und vor dem Schornstein frei. Das Glück dauert eine halbe Stunde.
Dann die Durchsage " The German please come to Reception " Meinen Namen konnte wohl keiner
aussprechen und ich bin e der einzige Europäer an Bord. Natürlich ist der Platz
weg. Einmal an der Reception merke ich dass das Schiff
bessere Tage auf einer italienischen Strecke gesehen hat. Also auf zu den
Kabinen. Fuer 10 USD schließt mir ein Crewmitglied
eine der Kabinen auf. Die Matratzen sind zerfetzt und es richt
ein wenig nach Urin aber egal. Besser schlecht gelegen als gut gesessen.
Um 3.00 weckt mich der Mann
mit dem Schlüssel und bedeutet mir ich soll aufstehen. Das Anlegen hat schon
begonnen. Das Ganze dauert aber noch eine geschlagene Stunde. Der alte Kahn hat
keine Querstrahlruder und kann kaum manövrieren. 2 Schlepper stoßen und
schieben ihn rückwärtig an den Kai. Als das Cardeck
aufgeht steht an meinem Moped ein ägyptischer Polizist der Touristpolice.
Diese Polizei ist nur eingerichtet damit die Touries
sich im Lande Wohlfühlen. Sie sprechen meist leidlich Englisch und sind an
Allen touristischen Orten vertreten. Dieser nimmt meine Papiere, lässt sich von
mir 400 Pfund ( gut 50 Euro ) geben und wir ziehen
los. Von den 400 Pound braucht er exakt 385 an den verschiedensten Stellen. Den
Rest von 15 Pound gönne ich ihm gerne fuer seine
Hilfe. Die Formalitäten bei der Einreise nach Ägypthen
sind fuer einen Außenstehenden völlig unbegreiflich,
zumal Du nicht nur eine Versicherung brauchst sondern
auch eine neue Zulassung inklusive neuer Nummernschilder bekommst. Warum wir
aber an demselben Fenster dreimal waren ist mir immer noch unverständlich. Das
nächste Problem ist das Anbringen der Schilder. Weniger Hinten, denn dort gibt
es einen Platz fuer ein Nummernschild. Ich kann
meinen Helfer überzeugen dass es reicht das Schild in
den Koffer zu packen. Später sehe ich dass die
einheimischen Bikes tatsächlich vorne Nummern haben, meist seitlich an der
Gabel befestigt.
Kamele
auf der Strasse
Sehr gefährlich da Sie nicht weglaufen
können
Um 4.00 fahre ich aus dem Zoll. Was tun? zu früh zum Losfahren, zu spät fuer ein Hotel. Nachdem mir 2 Autos begegnet sind
beschließe ich = Niemals Nachts fahren = . Das nette
Spielchen mit dem Licht ist unverändert. Man fährt normalerweise mit Stand oder
Fahrlicht und macht erst bei Gegenverkehr alle Lichter an, damit der Andere einen besser sieht. Nachdem ich 2
mal total blind in die Eisen gegriffen habe um auf der Strasse zu bleiben kommt Eingangs Nuweba
Ort eine Hotelanlage. Ich zahle für den Rest der Nacht 40 USD nur um zu
Überleben. Am Nächsten Tag schon nach weniger als 2 Km die erste Polizeisperre.
Diese kommen jetzt vor und nach jedem Ort. Bei der 3. lassen ich den Pass
gleich draußen und zeige schon beim Ranfahren dass
mein Nummernschild hinten ist. Man sucht jedes Mal das vordere. Mitten im Sinai
werde ich gestoppt und mich trifft fast der Schlag. Ich glaube der Soldat zielt
mit der Panzerfaust auf mich. Aber weit gefehlt, Es ist eine der
Uraltvideokameras mit Schultergestell. Alle Fahrzeuge werden gefilmt. Nur ich
wurde gestoppt, Warum, der Mann kann mein vorderes Nummernschild nicht filmen.
Also muss ich halten. Ein Schwenk der Kamera und er hat mein Schild von hinten
drauf.
Ägypthische R 75 in Kairo.
In der Vergrößerung
siehst du
das oft erwähnte
Nummernschild
Die Kontrollen auf dem Sinai
sind sehr nervig, Dort wird jedes Mal der Reisepass verlangt und teilweise
sogar das Gepäck kontrolliert. Später wirst Du meist nur durchgewunken. Das
gilt bis Hurghada bzw. am Nil entlang bis Quena. Ab
dort geht es fuer Touries
nur noch im Convoy. In Hurghada sagt man mir ich muss
um 6.00 losfahren, da der Convoy ab Safaga um 7.00 startet. Ich schludere aber bin aus Hurghada
erst um 6.20 raus. Auf dem Schild sind es bis Safaga
65 Km. Scheiße, der 2. Convoy startet um 12.00. Also
Speed. Eingang Safaga bin ich um 7.05 und ich muss
durch die ganze Stadt. An jeder ägyptischen Kreuzung stehen Polizisten. Hier
machen sich die Jungs einen Spaß daraus verspätete Touristen anzufeuern. Ich
höre Ruf wie " Go " oder " Speed " an jeder Kreuzung.
Convoy
Tatsächlich rollt der Convoy schon, aber ich darf mich noch Anschließen. Bei ca. der
halben Strecke wird eine Pause an einer Raststelle gemacht. Ich zähle 50
Reisebusse, 24 Kleinbusse, 7 Militärfahrzeuge und mich in dem Convoy. Nach der Pause winkt mich die Polizei ganz nach
vorne und der Fahrer des Führungsfahrzeuges fragt mich ob ich folgen könnte wenn er 100 fährt. Er glaubt, ich könnte mich dem
Tempo der Busse unmöglich mithalten. Nachdem ich Ihn beruhigt habe und er
ausgestiegen ist und auf meinem Tacho kontrolliert hat
dass mein Moped über 100 fahren kann muss ich
trotzdem als Erster in die Reihe. Das ist sehr unangenehm. Vorne schaust Du in
eine schwere MG auf einem Pickup und der Bus hinter mir meint es ginge schneller wenn er weniger Abstand lässt. So habe immer in
beiden Spiegeln formatfüllend einen Reisebus. In Quena
kommen wir an den Nil. Aber auch in dicht besiedelten Gebiet
bleibt es beim Convoy fahren. Der Führende hat
Blaulicht und Horn an und donnert mit 100 durch alle Orte. Der Bus hinter mir
steht mittlerweile durchgehend auf der Hupe. Alle Kreuzungen sind fuer uns gesperrt. Ich komme nicht raus. Erst in Luxor
selbst gelingt es mir an einer Kreuzung geradeaus zu fahren wo der Führende
abgebogen ist. Kurz zuvor war ein Bahnübergang mit Speedbreaker
und hinten war gerade ein wenig Luft. Einerseits bin ich so sehr schnell nach
Luxor gekommen. Allerdings hätte ich mir gerne ein wenig Zeit gelassen und
währe normal gefahren. Es ist nur zu hoffen dass es so
nicht weitergeht. Luxor ist der Tourismus in Reinkultur. Nachdem der Convoy da ist, strömen aus über 70 Bussen Touries in die Tempel. In der Nähe der Tempel ist die
Polizei allerdings so stark vertreten dass du nicht
sehr stark belästigt wirst. Anders als in allen anderen Orten Ägypthens hat mir nicht ein Schlepper seine Dienste
angeboten. Und siehe da , ich habe trotzdem ein Hotel
gefunden. Keine Bettler, die Taxi und Kutschenfahrer fragen auch nur 2mal ob die Sie brauchst. Ich sehe zufällig einen Bettler der
einen Tourie anspricht. Er wird sofort von 2 jungen
Männern in Zivil abgeführt. Das gilt aber nur in der Zeit bis 17.00 Uhr. Dann
rollt der Convoy zurück an die Ferienorte am Roten
Meer und die meisten Touries sind wieder weg. Die
verbliebenen sind auf Ihren Nilkreuzfahrtschiffen zum Abendessen und die paar
verbleibenden sind Opfer fuer tausende Händler o.ä.
zumal die Polizei sich auch Abends zurückzieht.
Tempel
Luxor
Auch nach Aswan
geht es nur im Convoy. Ich sehe den Grund dafür
überhaupt nicht. Die Convoy`s sind ab hier ohne
Begleitung. D. h. Alle fahren gleichzeitig los und nach 5 Km hat sich der Convoy aufgelöst da alle außer mir rasen wie die gesengten
Säue. Ich halte außer Sichtweite der Polizei an und lasse die Busse ziehen denn
deren Fahrweiße ist extrem gefährlich. Auf der
Strecke Abu Simbel - Aswan soll der Convoy um 14.00 starten und man lässt mich bis 17.00 warten
bevor die Armee mich zum Convoy erklärt und alleine losfahren lässt. Das hat mir wieder eine Nachtfahrt
eingebracht. Zum Glück ist auf der Strecke so wenig Verkehr
dass ich bei jedem entgegenkommenden Fahrzeug anhalten konnte.
Sowohl Aswan
also auch Abu Simbel sind nur fuer
Archäologen interessant. Im Tal der Könige / Königinnen sehe ich nur Löcher in
irgendwelchen Felsen. Die Besichtigung von Innen ist sehr teuer und so lasse
ich es sein. Die Tempel Luxor und Karnak kosten je 3 Euro und Abu Simbel 7
Euro. Das ist OK. Fuer die Königsgräber gehen die
Preise je nach Grab bis 30 Euro fuer max. 10 Min.
Besichtigungszeit.
Abu
Simbel, Tempel des Ramses II
Luxor,
Tal der Könige
Nach Luxor meldet sich wieder
der Polizeistaat Ägypthen. Die Strecke am Nil nach
Kairo ist fuer Touristen verboten. Zu meiner
Sicherheit. Nicht etwa wegen des Terrorismus, sondern offiziell
weil die Strassen zu gefährlich sind. Der einzige Weg
aus Luxor nach Norden ist der Convoy nach Hurghada.
Weil es sicherer ist mit einer Horde gemeingefährlicher Busfahrer zu fahren.
Ich schaffe es vor den Convoy zu kommen und
wenigstens einigermaßen normal zu fahren. Bei der nächsten Polizeisperre wird
dafür sofort mein Pass eingezogen und als der Convoy
dann ankommt bekomme ich einen eigenen Begleiter von
dem ich mich nicht entfernen darf. Da wir erst um 14.00 Uhr gestartet sind wird
es natürlich wieder Nacht. Ich will vor Hurghada in ein Hotel aber das erlaubt
mein Geleitschutz nicht. In meiner Wut will ich von Hurghada direkt mit der
Fähre nach Sharm el Sheik und Ägypthen so schnell wie
möglich verlassen. Bei der Polizei sagt man mir aber ab Hurghada nach Norden
gibt es keine Convoy´s mehr. Also denke ich Kairo
musst du noch ansehen. 40 Km hinter Hurghada die 2. Sperre. Man will mich nicht
durchlassen und es fällt wieder das Wort Convoy. Es
sind einige laute und böse Worte gefallen und als ich umdrehen will und doch
die Fähre nehmen kommt ein Polizist und sagt mir ich könnte jetzt auf eigenes
Risiko fahren. Die Freude dauert nicht lange denn die direkte Strecke nach
Kairo erlaubt mir der nächste Posten nicht. Nur nach Suez ist erlaubt. Trotz
dieses Umweges bin ich Abends
in Kairo und finde mit viel Glück und Dank GPS tatsächlich die Ausfallsstrasse aus Giza an der
die günstigeren Hotels liegen. Als ich mich Orientieren will und anhalte stehe
ich durch Zufall genau vor dem Hotel dass ich von
meinem letzten Kairobesuch in guter Erinnerung habe.
So habe ich in der 10 Millionenstadt Kairo innerhalb einer Stunde ein
bestimmtes Hotel gefunden. Ich sollte bei soviel
Glück vielleicht doch noch ins Internetcafe und
Online Lotto spielen.
Cheops Pyramide mit Sphinx
2 Tage Kairo fuer Pyramiden und Museum sind genug. In Nuweba will ich einige Tage Strandurlaub machen aber das
einzige gute und bezahlbare Hotel hat nur fuer eine
Nacht ein Zimmer. Ausgebucht. Also schon nach 2 Wochen zurück nach Jordanien.
Das ist fuer Ägypthen auch
genug, denn ich habe noch nie ein Land erlebt das
derartig viel gegen Individual-Touristen tut. Fast nirgends im Land kannst Du
frei fahren. Die Convoy`s fahren zu unmöglichen
Zeiten und meist auch noch schwer verspätet. Ich habe -zig Stunden nur mit
Warten auf Convoy`s verbracht.
Mein Fazit zu Ägypthen
ist " Nie wieder ".
Einen derartigen Polizeistaat
solltest Du als Tourist möglichst meiden. In Ländern wie Iran oder Pakistan
kannst Du dich freier bewegen als in Ägypthen. Zum
Abschied fährt die Fähre dieses Mal mit gut 4 Stunden Verspätung was meinen
sehr schlechten Eindruck dieses Landes noch verstärkt.
Durch Jordanien geht es glatt
durch und an der Syrischen Grenze ist eigentlich auch
alles erledigt als der Zöllner mein GPS sieht. Dieses ist in Syrien vom Militär
verboten. Mein Angebot es abzubauen und im Koffer zu verstauen reicht ihm
nicht. Nach einer Stunden löst der Zöllner das Problem
auf arabisch. Er sagt mir " Er geht jetzt zum
Mittag und ich soll mein Carnet vom Kollegen stempeln
lassen." Auf meine Frage zum GPS sagt er " No
Wort from GPS ". Tatsächlich stempelt mir der
Kollege das Carnet ohne Fragen und ich bin wieder in
Syrien.
Da ich jetzt einige Zeit
gewonnen habe fahre soweit möglich kleine Nebenstrecken. Dadurch siehst Du das
normale Landleben viel intensiver. An der Grenze zur
Türkei treffe ich Nicole und Marcel. 2 Biker auf Weltreise. zusammen fahren
wir das Stück bis Eskenderun mit viel Schotter und Wasserdurchfahrten.
Die Türkei
, Griechenland und Italien fahre ich gemütlich und langsam Richtung
Heimat.